gl. HOFHEIM - Vor genau einem Jahr spendete die Hofheimer CDU 15 stahlblaue Gießkannen, damit Friedhofsbesucher nicht von zu Hause die Gerätschaften zum Bewässern der Grabstellen mitbringen müssen.

Schon damals war bekannt, dass in der Regel die Zotten - die kleinlöcherigen Ausgießer - meist abhanden kommen. So traf Bernhard Appelt diesbezüglich Vorkehrungen: ,,Die Zotten sind mit Silikon und Klebeband so gut wie möglichbefestigt", bekräftigte er damals im Gespräch mit unserer Zeitung. Doch auch dies half nichts, denn sämtliche Zotten sind weg.

Wer ein Grab pflegt, weiß, dass beim Gießen ohne Zotte sich in der frisch gerechten Erde
tiefe Rinnen bilden. Gerade deshalb ist es nicht nachzuvollziehen, warum eben die Zottenklauer
keine Rücksicht auf weitere Grabpfleger nehmen.
Die Gießkannen seIbst sind zur Gänze noch vorhanden, doch die Bürger bemängeln hin und wieder, dass an einer Wasserstelle sechs oder sieben
stehen und an anderer keine.

Unter Umständen können findige Grabgießer aber auch in den Verdacht kommen, Zotten mitzunehmen: Eine Dame brachte von Zuhause den Ausgießer mit , steckte diesen auf die Kanne und erledigte ihre Arbeit. Danach zog sie die Zotte ab und das begehrte Ding wanderte in die Tasche. Dies beobachtete ein weiterer Friedhofsbesucher und äußerte seine Meinung: Jetzt wissen wir ja, wer die Zotten einsteckt".

Bernhard Appelt und Susanne Volkert übergaben im Juli letzten Jahres im Namen der CDU Hofheim
15 Gießkannen für den Friedhof. Archivbild: Asel
Wormser Allgemeine Zeitung - 20.7.2002

Da hat wohl das Sommerloch zugeschlagen, oder ein geschickter Werbefeldzug der südhessischen CDU - nach dem Spendenskandal spendet man selbst - nach dem Gießkannenprinzip!